Bericht zum Karwendel-Workshop 2019

Anfang Oktober war mein Workshop im Karwendel, worüber ich hier berichten möchte. Auch ein paar Fotos unserer Tour zeige ich Euch gerne.

 

Bei der Fahrt ins Karwendel konnte ich schon den ersten Teilnehmer näher kennenlernen, da sein Zuhause sozusagen auf dem Weg lag und er bei mir mitfuhr. Nach einer sehr kurzweiligen Anfahrt kamen wir kurz vor Mittag an der Unterkunft an, wo wir auf die übrigen Teilnehmer trafen. Bei einem gemeinsamen Mittagessen besprachen wir das Programm für die nächsten Workshoptage. Danach ging es auch schon los zum ersten Natur-Fotoshooting, bei dem wir uns den Bergahornen mit ihrem Herbstlaub widmeten. Der Zeitpunkt des Workshops war ideal, die Herbstfärbung war auf ihrem Höhepunkt angelangt. Im sanften Gegenlicht der Nachmittagssonne leuchtete das Laub golden und bescherte uns wunderschöne Eindrücke. Später beschäftigten wir uns noch intensiv mit den urigen Stämmen uralter Bergahorne, ihren moosbewachsenen Ästen und den darauf wachsenden Farnen. Mit kleinen Hilfestellungen fanden alle Teilnehmer nicht nur den richtigen Ausschnitt für Ihr Motiv sondern auch kreative Sichtweisen mit interessanten Ergebnissen.

 

Erst als das Licht fehlte, kehrten wir in die Unterkunft zurück, wo wir die gute österreichische Küche beim Abendessen genießen durften. Unsere abendliche Gesprächsrunde, bei der ich zuerst ein paar Bildideen zum Thema „Herbst im Karwendel“ präsentierte, führte zu langen Gesprächen über Bildgestaltung und die Umsetzung von Bildideen. Die Workshoprunde war voll interessiert, so dass wir an diesem Abend/in dieser Nacht das Licht in der Gaststube ausgemacht haben :).

 

Am nächsten Morgen wurden wir mit einem fantastischen Lichtspiel zwischen Sonne, Talnebel, herbstlich gefärbten Bergahornen und schneebedeckten Bergspitzen begrüßt, das uns außergewöhnliche Landschaftsfotos bescherte. So toll habe ich die Landschaft dort noch nicht erlebt! Nach einem leckeren Frühstück starteten wir unsere Tour zu den Gemsen, die für diesen Tag auf dem Programm stand. Nach einer Wanderung durch die grandiose Bergwelt entdeckten wir die Kletterkünstler, die an den Berghängen in Ruhe ihr Futter suchten. Wir nahmen uns viel Zeit, die Gemsen zu beobachten und konnten schöne Szenen auf den Chip bannen. Als die Schleierbewölkung sich auflöste, wärmte uns die herbstliche Sonne und wir beschäftigten uns mit Gegenlichtaufnahmen der urigen Bergahorne. Nach einem langen Tag war das leckere Abendessen wieder sehr willkommen. Viele intensive Gespräche führten dazu, dass wir erneut ziemlich spät die Stube verließen.

 

Am nächsten Tag war das Wetter bedeckt, so dass wir uns den Baumdetails und den Farnen widmeten und sich interessante Bildergebnisse auf der Speicherkarte sammelten. Als das Wetter zunehmend ungemütlicher wurde, fuhren wir nachmittags ins das Quartier zurück und genehmigten uns ein spätes Mittagessen. Danach gab es eine Trainingseinheit Bildbearbeitung, bei der wir meinen Workflow bei der RAW-Entwicklung besprachen. Auch das Thema Bildanalyse beschäftigte uns eingehend. Nach einer Pause zum Abendessen, ging es weiter mit den Feinheiten bei der Bildbearbeitung bis tief in die Nacht.

 

Der nächste Tag stand nochmal im Zeichen der kreativen Bildgestaltung, aber auch die Bachfotografie war ein zentrales Thema für heute. Wir suchten die schönsten Abschnitte des unverbauten Wildbaches auf und genossen unseren Flow beim Fotografieren und die herrliche Landschaft. Es ist erstaunlich, wie hoch die Motivdichte an diesem Bach ist, wenn das geschulte Auge die Besonderheiten erkennt. Mit neuen tollen Bildergebnissen endete der Workshop nach 3 Tagen voller intensiver Eindrücke. Das Interesse, die außerordentliche Motivation und die gelungenen Bildergebnisse der Teilnehmer vereinten sich zu einem schönen, gemeinsamen Herbsterlebnis, das ich nicht missen möchte!